Heizöl ist ein Leichtöl, das in Erdölraffinerien hergestellt wird. Ungefähr 40% der Gebäude in der Schweiz benutzen dieses Öl zum Heizen, allerdings sind sehr viele nur ungenügend wärmegedämmt. Daher wird in unserem Land Tag für Tag ein Volumen von durchschnittlich 6 Millionen Liter für die Heizung verbraucht – dies entspricht 25% der importierten Erdölprodukte. Würde man diese Menge in Barrels abfüllen und aufeinanderstellen, ergäbe dies eine 35 km hohe Säule.
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Wie jede andere automatische Heizung benötigt auch eine Ölheizung Strom für ihren Betrieb.
Heizöl wird zu 100% importiert
Aufgrund der geologischen Struktur ist es möglich, dass der Untergrund der Schweiz Erdöl führt, aber die bis heute vorgenommenen Schürfproben konnten keine nutzbaren Vorkommen ausweisen. Das gesamte, in unserem Land verwendete Heizöl muss deshalb vollumfänglich importiert werden. Drei Viertel werden über Pipelines, mit Zügen, Frachtkähnen oder Lastwagen herbeigeführt. Das restliche Viertel stammt aus der einzigen Raffinerie der Schweiz in Cressier (NE), die durch eine Pipeline von Frankreich versorgt wird. Der Brennstoff wird schliesslich mit Tanklastwagen zu den Gebäuden geliefert.
Heizöl hat eine Haltbarkeit von ungefähr drei Jahren, ohne dass es zu Qualitätseinbussen kommt. Der Vorteil, dass es gelagert werden kann, gewährt nicht nur eine gewisse Versorgungsautonomie, sondern ermöglicht auch den Kauf je nach Preislage des Marktes. Allerdings benötigen die Tanks einen Raum, der so gesichert ist, dass der Tankinhalt das Grundwasser nicht verschmutzen kann.
Heizöltanks sind nicht überall erlaubt
Die Installation von Heizöltanks ist nicht überall erlaubt. Sie unterliegt der Gewässerschutzverordnung (GSchV) und dem Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer (Gewässerschutzgesetz GSG). Die einzuhaltenden Bedingungen und die Kontrollvorschriften hängen vom Standort, dem Volumen und der Aufstellung des Tanks ab (erdverlegt oder im Gebäudeinnern). Ab 2015 müssen alle einwandigen Heizöltanks, die im Erdreich eingebettet sind, entweder nachgerüstet (mit einer zusätzlichen Tankhülle versehen), ersetzt oder stillgelegt werden.
Abgesehen von Standard-Heizöl findet man in der Schweiz eine "Öko"-Qualität mit deutlich vermindertem Schwefel- und Stickstoffgehalt, was die Umwelt verschmutzung durch NOx und SO2 verringert. Dieses Heizöl fällt weniger Sedimente aus, die sich am Tankboden als Schlamm sammeln, und es bildet weniger korrosive Säuren in der Brennkammer des Kondensationskessels. Dank der technischen Fortschritte bei der Verbrennung und der Kondensation des Wasserdampfs der Rauchgase verbraucht ein moderner Heizkessel bis zu 20% weniger Heizöl als ein 25 Jahre altes Modell bei gleichzeitig vermindertem Schadstoffausstoss. Früher wurden die Anlagen tendenziell zu gross dimensioniert und mit zu hohen Temperaturen betrieben, was zu häufige Start- und Abstellzyklen sowie Verluste durch Strahlungswärme bewirkt.
Ölheizungen haben viele Auswirkungen auf das Klima
Aufgrund der grossen Anzahl an Heizkesseln in Betrieb sind Ölheizungen in bedeutender Weise an der Luftverschmutzung beteiligt, besonders in städtischen Gebieten. Sie produzieren auch 10-mal mehr Treibhausgase als Holzpellets, oder 4 bis 8-mal mehr als der Strom, der für den Betrieb einer Wärmepumpe nötig ist, bzw. 25% mehr als Erdgas. Ausserdem wird für die Erdölförderung aus dem Untergrund immer mehr Energie benötigt, und die Verschmutzungen von Meeren, Ozeanen und Klima nehmen zu. Das Verbrennen von Heizöl zur Gebäudeheizung ist auch eine Ressourcenverschwendung, denn es besteht aus verschiedenen und komplexen Kohlenwasserstoff-Verbindungen, die für die Herstellung von unzähligen Materialien, Objekten und Substanzen verwendet werden können – darunter die schwer zu ersetzenden Treibstoffe.
Eine Ölheizung ist (noch) am geeigneten Ort :
- Wenn sie mit der Energieplanung des Gebiets in Einklang steht.
- Wenn das Gebäude nicht gut isoliert werden kann und eine Hochtemperaturheizung benötigt (in diesem Fall ist die Rauchgaskondensation nur in der Zwischensaison effizient).
- Wenn sie Heizöl in Öko-Qualität verbrennt, und das Installationsunternehmen eine "Leistungsgarantie" auf sie abgibt.
- Wenn im Falle eines Heizkesselersatzes geprüft wird, dass die Wärmeverteilung im bestehenden Heizwasserkreislauf ausbalanciert wird.
- Wenn das Kondensat (ein Liter pro Liter Heizöl) erst säureneutralisiert wird, bevor es in die Kanalisation geleitet wird (für Heizkessel mit mehr als 200 kW obligatorisch).
- Wenn bezüglich der Öltanks die Gewässerschutzverordnung und das Gewässerschutzgesetz eingehalten werden (GSchV und GSG).
- Wenn die Rohrleitungen in nicht geheizten Räumen gut isoliert sind, und wenn die Umwälzpumpen für den Heizwasserkreislauf einen sehr guten Wirkungsgrad aufweisen (Klasse A).
- Wenn die Heizkörper Thermostatventile besitzen.
- Wenn zur Unterstützung der Erzeugung von Brauchwarmwasser (und von Heizwasser) thermische Sonnenkollektoren beigezogen werden.
- Wenn der Boiler regelmässig entkalkt wird.
- Wenn Brennkessel sowie Schornstein regelmässig gewartet und alle zwei Jahre kontrolliert werden.
www.avenergy.ch, Informationsplattform der Erdöl-Vereinigung
Leistungsgarantien Gebäudetechnik, damit die Heizungsinstallation wie vorgesehen funktioniert