Radioaktivität

Radioaktivität von Plutonium 239

heute

in 24'100 Jahren

in 48'200 Jahren

 Das natürliche Vorkommen auf der Erde von Plutonium ist sehr begrenzt. Es gehört zu den stark radioaktiven Abfällen, die in Atomkraftwerken anfallen (die 4 Kernreaktoren der Schweiz erzeugen davon etwa pro Jahr 600 kg). Diese Abfälle enthalten verschiedene Arten von Atomen (Isotopen), deren Halbwertszeit sich bis auf 24'100 Jahre beläuft (Plutonium-239).


Bestimmte Atome, die natürlicherweise auf der Erde vorkommen (wie Uran-238, Thorium-232 und Kalium-40) sind instabil. Dies bedeutet, dass sie spontan zerfallen und sich in stabile Atome umwandeln. Während dieser Umwandlung wird die dabei entstehende Energie als unsichtbare Strahlung abgegeben: das ist Radioaktivität.

Neben der natürlich vorkommenden Radioaktivität, die je nach Ort variiert, gibt es auch die künstlich erzeugte Radioaktivität, die bei der Herstellung von Nuklearwaffen, in stromproduzierenden Atomkraftwerken, bei der wissenschaftlichen Forschung und der Medizin anfällt.

Gefahr bei Strahlenexposition

Radioaktive Strahlung ist eine so genannt "ionisierende" Strahlung und kann lebende Zellen verändern oder abtöten, entweder direkt durch Zertrümmerung oder Verbrennung oder auch indirekt, indem sie die Erbsubstanz verändert. Daraus können sich alle möglichen Stoffwechselstörungen ergeben, darunter auch Krebserkrankungen. Die Gefahr steigt proportional zur erhaltenen radioaktiven Strahlendosis und der Zeitdauer, während welcher man der Strahlung ausgesetzt ist.

Solange es sich um schwache Strahlung handelt, können die Zellen die durch Radioaktivität verursachten Schäden reparieren, wie dies im Allgemeinen bei natürlich vorkommender Radioaktivität der Fall ist (an gewissen Orten kann jedoch die natürliche Radioaktivität die Gesundheit schädigen). Die direkte Strahlung von hochradioaktivem Material wie von bestimmten Abfällen aus Atomkraftwerken ist jedoch tödlich.

Radioaktivität nimmt mit zunehmender Entfernung ab, und man kann sich auch vor ihr hinter einer Wand aus Blei, Stahl oder Beton schützen. Deshalb werden Abfälle aus Atomkraftwerken in dickwandigen Behältern gelagert, aus denen nicht übermässig viel Radioaktivität entweichen kann. Aber ihre Unversehrtheit auf lange Sicht bleibt weiterhin problematisch. Aus diesem Grund zieht man in Betracht, sie tief im Boden zu lagern, und zwar in geologischen Schichten, von denen man weiss, dass sie stabil sind.

Radioaktiver Staub wird besonders gefürchtet, denn ist er einmal mit dem Atmen in die Lungen oder mit Nahrungsmitteln oder Getränken in den Magen gelangt, entfaltet er seine Radioaktivität in direktem Kontakt mit dem Körper.

Nur die Zeit verringert die Radioaktivität

Hochradioaktive Abfälle aus Atomkraftwerken setzen sich aus einem Gemisch von mehreren Elementen zusammen, die während mehreren hunderten von Milliarden Jahren gefährlich bleiben. Lager für nukleare Waffen und radioaktive Abfälle, die bei deren Herstellung entstehen, stellen weltweit gesehen eine noch grössere Bedrohung dar.

www.nagra.ch • Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra)