Die in der Schweiz üblichen elektrischen Steckdosen* (230 Volt/50 Hertz) besitzen drei Kontaktöffnungen:
- Im Kontakt rechts befindet sich, wenn die Steckdose korrekt montiert wurde, die Phase (der Aussenleiter). Das ist der Kontakt, der den Wechselstrom mit 230 Volt führt. Auf keinen Fall berühren, denn es besteht die Gefahr eines lebensgefährlichen elektrischen Schlages!
- Im linken Kontakt befindet sich der Neutralleiter. Dieser Kontakt ermöglicht einen Stromkreislauf mit der Phase. In der Regel besteht keine Gefahr, diesen Kontakt zu berühren. Aber sicherheitshalber berührt fasst man ihn trotzdem niemals an, denn die Steckdose könnte falsch herum angeschlossen sein oder sie könnte Kriechstrom führen – das ist ein Leckstrom, der ausserhalb des stromleitenden Drahtes fliesst.
- Im dritten, in der Mitte gegen unten versetzten Kontakt befindet sich die Erde (Schutzleiter). Dieser Kontakt ist dazu da, im Falle eines Kurzschlusses den Strom aus einem elektrischen Gerät abfliessen zu lassen. A priori ist dieser Kontakt ungefährlich, aber sicherheitshalber wird man auch ihn niemals anfassen (man denke an die falsch angeschlossene Steckdose sowie mögliche Kriechströme).
Es gibt zwei Arten, einen Stecker mit zwei Kontaktstiften in eine Steckdose einzustecken
Weist der Stecker* eines elektrischen Gerätes drei Kontaktstifte auf, so gibt es nur eine Art, ihn in eine Steckdose einzustecken. Hat er aber nur zwei Kontaktstifte – wie dies bei vielen Lampen und elektronischen Geräten vorkommt – kann man ihn in zwei verschiedenen Positionen einstecken, indem man ihn um eine halbe Umdrehung nach links oder nach rechts herumdreht. Und die Richtung, nach welcher man ihn ausrichtet, kann den Unterschied ausmachen...
Überprüfen Sie, in welche Richtung der Stecker Ihrer Nachttischlampe eingesteckt ist
Die meisten Nachttischlampen mit einer eingeschraubten Glühbirne haben einen Stecker mit zwei Kontaktstiften. Sie haben auch einen Schalter, der gewöhnlich auf einen der zwei elektrischen Drähte im Netzkabel einwirkt (siehe Zeichnung). Und deshalb kann, je nach dem in welche Richtung der Stecker eingesteckt ist, die gesamte Lampe unter Spannung stehen, wenn sie ausgeschaltet ist(!). Das bedeutet, dass man in so einem Fall einen lebensgefährlichen elektrischen Schlag erleiden kann, wenn man die Glühlampe austauscht und dabei in die Fassung greift. Aber die ausgeschalteten Lampe, die unter Spannung steht, weist noch einen anderen Nachteil auf: Sie erzeugt ununterbrochen ein elektrisches Feld (Elektrosmog) ganz nahe beim Kopf der im Bett schlafenden Person. Nach dem Vorsorgeprinzip ist es aber von Vorteil, solche elektrischen Felder zu vermeiden bzw. sich ihnen nicht auszusetzen.
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A. Der Stecker dieser Nachttischlampe ist falsch herum eingesteckt: Der einpolige Schalter unterbricht den Stromkreis der Lampe beim Zurückfliessen des Stroms (anstatt ihn am Anfang zu unterbrechen). Deshalb steht die ganze Lampe unter elektrischer Spannung, auch wenn sie ausgeschaltet ist und sendet Elektrosmog nahe beim Kopf der schlafenden Person aus. Es besteht auch die Gefahr eines lebensgefährlichen elektrischen Schlages, wenn man beim Wechseln der Glühlampe in die Fassung greift.
B. Der Stecker wurde umgekehrt eingesteckt: Der Stromfluss wird vor dem Schalter unterbrochen, so dass die Lampe nicht unter Strom steht, wenn sie ausgeschaltet ist.
Wie man die richtige Richtung des Steckers herausfindet und markiert
- Beschaffen Sie sich einen berührungslosen elektrischen Spannungsprüfer* mit dem Sie völlig gefahrlos prüfen können, ob eine Steckdose oder ein Kabel eines elektrischen Gerätes an das Stromnetz angeschlossen oder davon abgetrennt ist (ab CHF10.- im Baumarkt erhältlich). Lesen Sie die Bedienungsanleitung sorgfältig durch: diese Art Spannungsprüfer entdeckt ausschliesslich die Wechselstromspannung (~AC) in unseren gewöhnlichen Haushalts-Steckdosen, jedoch nicht die Gleichstromspannung (DC) wie sie von bestimmten Transformatoren oder von Autobatterien geliefert wird.
- Vergewissern Sie sich, dass der Stecker der Nachttischlampe in der Steckdose eingesteckt und die Lampe ausgeschaltet ist.
- Berühren Sie mit dem Spannungsprüfer zuerst den Kabelteil zwischen der Steckdose und dem Schalter. Funktioniert der Spannungsprüfer, zeigt er eine elektrische Spannung an.
- Testen Sie anschliessend den Kabelteil nach dem Schalter. Gibt der Spannungsprüfer an, drehen Sie den Stecker um und stecken Sie ihn anders herum ein. Wiederholen Sie den Test, um sicherzugehen, dass der Spannungsprüfer dieses Mal keinen Strom anzeigt.
- Ist der Stecker richtig herum eingesteckt, kann man ihn markieren, z.B. mit einem wasserfesten Filzstift (in weiss, silber oder gold erhältlich). So kann man den Stecker wieder in der richtigen Richtung einstecken, falls man ihn einmal vorübergehend ausstecken muss.
- Hat man diese Methode einmal erfolgreich ausprobiert, kann man sämtliche Lampen testen und ihre Stecker richtig herum einstecken. Aus Neugierde kann man auch andere elektrische Geräte prüfen, die ständig (und manchmal unnötigerweise) eingesteckt sind. Das wäre auch die Gelegenheit, einige dieser Geräte auszustecken oder sie in eine Mehrfachsteckdose mit Schalter einzustecken.
Einpolige und zweipolige Schalter
Die meisten Lampenschalter sind einpolig, das heisst, sie unterbrechen nur einen der beiden elektrischen Drähte. Weniger häufig kommen zweipolige Schalter vor, die gleichzeitig beide Drähte unterbrechen: bei so einem Schalter spielt die richtige Richtung des Steckers keine Rolle. Zweipolige Stecker im Baumarkt zu finden ist schwierig, und zudem sollten sie von einem Elektriker ausgewechselt werden: Nimmt man selber Änderungen an einem elektrischen Gerät vor, so entfällt die Verantwortung des Herstellers im Falle eines Problems.
A • Einpoliger Stecker ist der häufigste Steckertyp. Er wirkt nur auf einen der zwei elektrischen Drähte ein.
B • Zweipoliger Stecker. Er wirkt auf beide elektrischen Drähte ein: Egal, in welche Richtung der Stecker eingesteckt ist, der Schalter unterbricht die Stromversorgung der Lampe oder des Gerätes vollständig.
Eine ausgeschaltete Lampe kann trotzdem Strom verbrauchen
Ist eine simple Nachttischlampe, die eine Glühlampe mit Schraubfassung besitzt, einmal ausgeschaltet, verbraucht sie keinen Strom, auch wenn der Stecker falsch herum eingesteckt ist, denn der Schalter unterbricht den elektrischen Stromfluss. Lampen hingegen, die mit Niedervoltleuchtmittel (12 oder 24 Volt) funktionieren oder solche mit integrierten LEDs, haben oft einen Stecker, in dem der Transformator integriert ist und einen Block bildet. Auch wenn die Lampe ausgeschaltet ist, bleibt dieser Transformator ständig unter Spannung und verbraucht in den meisten Fällen andauernd Strom (weniger als 1 Watt für neuere Lampen). Der versteckte Stromverbrauch (oder Stand-by-Verbrauch) macht sich durch Wärmeabgabe bemerkbar: Je mehr versteckten Strom ein solcher Transformator verbraucht, um so wärmer wird er. Er kann auch ein leichtes, aber hörbares Brummen abgeben, das den Schlaf stören kann.
Neuere Transformatoren (Schaltnetzteile) verbrauchen wenig Strom, geben aber aufgrund ihrer hochfrequenten Funktionsweise viel mehr Elektrosmog ab.
*Für die stromführenden Steckdosen im Haushalt verwendet man auch die Bezeichnung "Buchse" und manchmal auch "Kupplung". Sie haben nach innen weisende Kontaktöffnungen. An den Geräten selbst werden Stecker montiert, deren Kontaktstifte nach aussen weisen. Im allgemeinen Sprachgebrauch sollte man die Bezeichnungen Buchse/Kupplung und Stecker nicht vertauschen, auch wenn es bewegliche Kupplungen gibt, die als Anschlusskabel an einem fest im Gerät montierten Stecker eingesteckt werden.
* Ein berührungsloser elektrischer Spannungsprüfer ist ein Messgerät, das entdecken kann, ob eine elektrische Installation (Steckdose, Schalter, Wählschalter etc.) oder ein mit Kunststoff ummantelter Kupferdraht unter elektrischer Spannung steht (Achtung: gilt nur für Wechselspannung ~AC), ohne dass diese über einen Metallkontakt berührt werden müssen. Die Messung kann auf diese Weise ohne Gefahr eines Kurzschlusses oder eines lebensgefährlichen elektrischen Schlags durchgeführt werden. Für Berufsleute existieren verschiedene Arten von Spannungsprüfern. Für den Hausgebrauch findet man kleine Testgeräte in Form eines Kugelschreibers schon ab CHF 10.-. Sie funktionieren mit Batterien und unterscheiden sich durch Empfindlichkeit und Präzision. Sie zeigen durch ein akustisches und/oder ein optisches Signal eine elektrische Wechselspannung an (allerdings nicht die Gleichstromspannung, die von bestimmten Transformatoren oder Autobatterien geliefert wird). Je nach Empfindlichkeit des Spannungstesters kann man auch einen in der Wand eingelassenen elektrischen Stromkreis feststellen, um beim Heimwerken Bohrschäden zu vermeiden. Einige Spannungsprüfer können auch magnetische Felder ausfindig machen.
Alle Modelle sind geeignet um festzustellen, wie herum ein Stecker einer Nachttischlampe eingesteckt werden soll. Lesen Sie aber in jedem Fall die Bedienungsanleitung aufmerksam durch.
Es gibt Nachttischlampen, die selbst dann Strom verbrauchen, wenn sie ausgeschaltet sind
Elektrosmog in der Umwelt, Bundesamt für Umwelt BAFU
Faktenblätter zu verschiedenen Haushaltsgeräten, die elektromagnetische Felder erzeugen, Bundesamt für Umwelt BAFU