Den Backofen schlau benutzen
Ein Backofen benötigt enorm viel Strom, um die Temperatur zu erhöhen und zu halten. Je besser er isoliert ist, desto weniger Energie verbraucht er und desto länger kann er die Speisen warm halten, wenn er ausgeschaltet ist. In der Schweiz müssen die neuen, im Handel erhältlichen Backöfen mindestens ein A auf der Energie-Etikette aufweisen.
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Umluft
In einem "Umluftbackofen" wird die Luft durch einen oder mehrere Ventilatoren umgewälzt. In einem „Heissluftofen" wird die Luft durch einen bestimmten Heizkörper erhitzt. Bei beiden ist der Backvorgang gleichmässiger und schneller beendet als in einem gewöhnlichen Ofen, in dem die Wärme nur von unten und/oder von oben ausgestrahlt wird. Hinzu kommt, dass in der bewegten Heissluft gleichzeitig mehrere Gerichte zubereitet werden können, die auf verschiedenen Höhen platziert sind.
Da die bewegte Luft der Oberfläche der Speisen mehr Wärme zuführt (Konvektion), kommt man beim Kochen oder Backen mit bewegter Hitze mit niedrigeren Temperaturen aus – und benötigt deshalb weniger Energie. Auch entfällt das sonst für einige Rezepte erforderliche Vorheizen. Wichtig: Dauert die Garzeit mehr als eine Stunde, ist es überflüssig den Backofen vorzuheizen, und zwar unabhängig davon, welcher Bauart er ist.
Die gesamte Wärme ausnutzen
Eine Gewohnheit, die sich lohnt anzunehmen: Schalten Sie den Ofen einige Minuten vor Ende der Backzeit aus. Die verbleibende Restwärme reicht völlig aus, um den Kochvorgang zu Ende zu führen. Denken Sie auch beim Programmieren der Backzeit bei einem Backofen mit Zeitschaltuhr daran: Auch hier kann der Ofen mehrere Minuten vor der erforderlichen Backdauer ausgeschaltet werden.
Um sich eine Vorstellung der Wärme zu machen, die in einem ausgeschalteten Ofen verbleibt, kann man das folgende Experiment durchführen: drehen Sie den Temperaturregler bis der Thermostat "einklickt", der Schalter zeigt die momentane Temperatur an.
Öffnen Sie die Tür nicht zu oft
Bei jedem Öffnen der Backofentür entweichen mindestens 20% der Wärme. Achten Sie deshalb darauf, die Tür so wenig wie möglich zu öffnen. So vermeiden Sie, dass das Gerät zusätzliche Energie verbraucht, um die Temperatur wieder zu erhöhen. Möchten Sie die Restwärme des ausgeschalteten Ofens nutzen, ist es besonders wichtig, dass die Ofentür nicht unnötig geöffnet wird...
Heizen Sie nicht den Kühlschrank mit
Auf Grund der Wärme, die ein Backofen verströmt, sollte er eigentlich nie neben dem Kühlschrank platziert werden. Aber leider lässt die Einrichtung einer kleinen Küche manchmal keine andere Möglichkeit zu. Dann ist es von Interesse, eine Isolationsplatte zwischen die zwei Geräte zu schieben. In Heimwerkermärkten findet man für diesen Zweck leichte Isolierplatten. Sie sind ca. einen Zentimeter dick und auf beiden Seiten mit Aluminium verkleidet.
Katalyse und Pyrolyse
Einige Backöfen sind selbstreinigend. Es gibt zwei Systeme:
- Die Katalyse: Die Wände sind mit einer speziellen Beschichtung verkleidet (ein „Katalysator"), die die Oxydation von Fett ab einer Temperatur von ungefähr 250°C erleichtern. Der Reinigungsprozess läuft deshalb während des normalen Gebrauchs des Backofens ab. Sollten die beschichteten Wände trotzdem einmal verschmutzt sein, müssen sie vorsichtig gereinigt werden.
- Die Pyrolyse: während einer oder zwei Stunden wird der leere Ofen auf eine Temperatur von bis ca. 500°C erhitzt. Die Rückstände werden auf diese Weise karbonisiert, und können danach einfach mit einem feuchten Tuch entfernt werden. Dieser Vorgang verbraucht natürlich viel Strom.
Kratzfrei und gefahrlos Reinigen
Damit der Ofen nicht stark verschmutzt wird, ist es besser, die Speisen in ofenfesten Formen und auf dem Backblech zu backen, statt nur auf dem Gitterrost. Benutzen Sie hohes Geschirr, um Spritzer und ein Überlaufen zu vermeiden. Für ein Poulet kann man einen Spezialbehälter mit Deckel wählen (in der Art eines Schlemmer- oder Römertopfes): Damit das Huhn knusprig wird, schneiden Sie es entzwei und legen Sie die beiden Hälften mit der Haut nach oben und (falls vorhanden) auf das Gemüse.
Ist der Ofen mit einer Katalysatorbeschichtung versehen (zur Oxydation von Fettspritzern), sollten Sie die Herstellerempfehlungen genau durchlesen, denn bestimmte Behandlungen können die Effizienz dieses Selbstreinigungssystems reduzieren. Achtung: auf keinen Fall das Email mit einem kratzenden Schwamm zerkratzen! Reicht ein normaler Schwamm nicht aus, kann eine Paste aus Wasser und Natriumbikarbonat nachhelfen, die auf die verkrusteten Schmutzstellen gestrichen wird. Nach einer Einweichzeit von einigen Stunden dürfte der Ofen leichter zu reinigen sein.
Einige ätzende Produkte enthalten korrosive Substanzen (Natron oder Soda, Kaliumkarbonat etc.) und müssen mit Vorsicht verwendet werden.