Kaffee, Strom und Abfall
Kaffeetrinken ist einer der kleinen Genüsse, die das Leben verschönern. Trotzdem sollte man es vermeiden, zu viel Strom zu verbrauchen und zu viel Abfall zu produzieren.
Berühren Sie die Gegenstände.
Nach dem letzten Kaffee ausschalten
Sobald die Kaffeemaschine eingeschaltet ist, verbraucht sie während einer halben Minute ungefähr 1000 Watt, um das Wasser auf 90°C zu erwärmen. Hat man die erste Tasse Kaffee herausgelassen, verbraucht sie erneut 1000 Watt, um das Wasser für die nächste Tasse zu erwärmen...
Betriebsbereite Kaffeemaschinen verhalten sich nicht alle gleich. Einige, wie diejenige in unserem Beispiel, halten das Wasser konstant bei einer Temperatur von 90°C, indem sie ihr Heizelement regelmässig aktivieren (dies entspricht durchschnittlich zwischen 25 und 30 Watt). Bleiben sie den ganzen Tag über eingeschaltet, verbrauchen sie letztlich mehr Strom für ihre Betriebsbereitschaft als für die Zubereitung von Kaffee.
Kaffeemaschinen mit einem "Eco"- oder "Stand-by"-Modus fallen, wenn sie eine bestimmte Zeit lang nicht benutzt werden, automatisch in eine Schlaffunktion. In diesem Modus verbrauchen sie je nach Modell zwischen 1 und 4 Watt. Möchte man sich eine neue Tasse Kaffee zubereiten, muss man ungefähr eine halbe Minute warten, bis das Wasser die richtige Temperatur erreicht hat.
Schliesslich gibt es auch Modelle, die sich komplett vom Strom abschalten, wenn man sie eine gewisse Zeit lang nicht benutzt: genauso, als würde man sie ausschalten.
Möchte man nicht sofort eine zweite Tasse Kaffee zubereiten, ist die beste Art, keinen Strom zu verschwenden, immer noch die Maschine auszuschalten, sobald der letzte Tropfen Kaffee in die Tasse gefallen ist. Dies gilt für alle Maschinen, unabhängig vom jeweiligen Modell.
Abfall vermeiden
Papier für Zuckertütchen und -würfel, Plastik und Aluminium für Kaffeerahmportionen und manchmal ein kleiner Papieruntersetzer für die Kaffeetasse: alles in allem viel Abfall für ein so kleines Getränk. Trinkt man den Kaffee nicht zu Hause, kann man Cafés, Bistros und Restaurants bevorzugen, die Zucker und Kaffeerahm offen servieren. Oder je nachdem beim Bestellen angeben, dass man den Kaffee ohne Zucker oder Rahm trinkt.
Verwendet man ein kleines Tetrapack Kaffeerahm bei sich zu Hause, gibt es einen Trick, wie er lange haltbar bleibt: Schneiden Sie mit der Schere sorgfältig eine ganz kleine Ecke der Verpackung ab, denn je kleiner die Öffnung, desto weniger leicht können Mikroorganismen aus der Luft eindringen. Wenn Sie den Rahm ausgiessen, sollte er in einem dünnen Strahl austreten. Drücken Sie die Ecke der Verpackung unmittelbar nach Gebrauch nach unten und versorgen Sie den Kaffeerahm im Kühlschrank.
Gemahlener Kaffee und Kaffee in Bohnen
Maschinen, für die gemahlener Kaffee verwendet werden kann, sind nicht nur die kostengünstigsten, sondern sie produzieren auch am wenigsten Abfall. Es stimmt, dass sie nicht sehr praktisch sind, denn der Kaffee muss in den Kolben gefüllt und dieser nach der Zubereitung entleert werden. Um die umweltschonenden Vorteile dieser Maschine nicht durch grosse Wasserverschwendung zunichte zu machen, sollte der Kolben nur kurz mit warmem Wasser ausgeschwenkt werden.
Eine Maschine, welche die Kaffeebohnen mahlt, ist in der Regel zwei- bis viermal teurer als eine andere Maschine, aber der Preis für eine Tasse Kaffee kommt zwei bis dreimal günstiger zu stehen als bei Modellen mit Kapseln oder Pads. Ihr Vorteil ist, dass sie weniger Abfall produziert – vor allem wenn man den Kaffeesatz auf dem Kompost entsorgt.
Kapseln aus Vollaluminium
Diese berühmte Kapsel besteht aus einem Gramm Aluminium und ungefähr sieben Gramm Kaffee. In der Schweiz hat der Hersteller ein Sammelnetz aufgebaut sowie eine spezielle Recyclingfabrik errichtet, in welche momentan mehr als die Hälfte der landesweit verkauften Kapseln zurückgeführt würden. Aluminium lässt sich sehr gut recyceln, aber das ist nicht ohne ökologische Kosten, da es zum Schmelzen erhitzt werden muss.
Vernünftiger ist allerdings, wenn man bereits bestehende Recycling-Kreisläufe für die Aluminium- und Kompostsammlung berücksichtigt. So vermeidet man auch unnötige Transporte. Man kann den Kaffeesatz und das Aluminium auch selber trennen, denn die Kapsel lässt sich leicht mit einem Küchenmesser (Vorsicht Finger!) der Länge nach durchschneiden. Sie kann geleert und das Aluminium zusammengedrückt werden, das so zehnmal weniger Platz benötigt. Kleine Kaffeerückstände an der Kapsel verursachen keine Probleme im Recyclingprozess.
Plastik-Kapseln und kompostierbare Kapseln
Im Handel sind viele Sorten von Plastik-Kapseln erhältlich, deren Deckel aus Papier, Aluminium oder auch aus Plastik bestehen. Das Aluminium lässt sich leicht entfernen, es gehört ins Recycling. Verschmutztes Plastik hingegen ist schwerlich wiederverwertbar: es gehört in den Abfalleimer.
Kaffee in Kapseln oder Einzelportionspackungen verursacht 8 bis 10-mal mehr Abfall als gemahlener Kaffee oder Kaffeebohnen.
Es gibt auch mittlerweile Kaffeekapseln aus biologisch abbaubarem Material, die direkt auf den Kompost wandern können – einige enthalten sogar Kaffee aus biologischem Anbau.
Einzelportionspackungen / Kaffee-Pads
Bestimmte Einzelportionspackungen bestehen nur aus Aluminium: theoretisch können sie recycliert werden, aber es ist mühsam, sie zu sammeln, denn es fällt wenig Material dabei an. Andere sind aus Schichten von Polyester, Polyethylen und Aluminium zusammengesetzt: Diese Mischung kann nicht recycelt werden. Wiederum andere bestehen aus Zellulose: sie können wie Teebeutel auf den Kompost gegeben werden.
Kaffee-Pads aus Zellulose sind nicht unbedingt umweltschonend, denn sie sind oft in luftdichte Beutel verpackt, die das Kaffeearoma bewahren.
Kartonschachtel
Der Verpackungskarton für die Kapseln kann ins Altpapier gegeben werden. Daraus wird Recyclingkarton hergestellt, der für die Verpackung anderer Waren verwendet wird.