Wäsche waschen
ohne grosse Umweltverschmutzung
Oft landet ein Hemd oder ein T-Shirt, das man kaum einen Tag getragen hat, im Wäschekorb. Unser Bedürfnis, die Kleidung übertrieben oft zu waschen, bringt eine grosse Belastung für die Umwelt mit sich: nicht nur durch den Energieverbrauch, sondern auch durch die Gewässerverschmutzung.
Wussten Sie, dass der Hinweis "gut biologisch abbaubar" auf Waschmitteln nur für die oberflächenaktiven Substanzen (Tenside) gilt, nicht aber für die anderen Inhaltsstoffe wie Parfüme und auch nicht für die optischen Aufheller, die die Wäsche sauber duften (!) lassen und sie weisser als weiss machen sollen.
Berühren Sie die Waschmaschine und entdecken Sie 11 nützliche Ratschläge.
Nur waschen, wenn die Trommel gut gefüllt ist
Lassen Sie die Maschine nur laufen, wenn genügend Wäsche für einen Waschgang vorhanden ist, das heisst, wenn noch eine senkrechte Handbreite Platz zwischen Wäsche und der Trommeldeckel findet. Ist die Maschine nämlich optimal gefüllt, reiben die Kleidungsstücke intensiver aneinander, was den Schmutz besser herausholt.
Wählen Sie Waschmittel mit Ökolabel
Um zu vermeiden, dass Phosphate und zu viele Mikroverunreinigungen in unsere Seen, Flüsse und das Grundwasser gelangen, wählen Sie am besten ein Waschmittel, das mit einem Umweltlabel ausgezeichnet ist (diese sind frei von Phosphaten und enthalten weder EDTA, noch polyzyklische Moschusverbindungen, keine Perborate und auch keine optischen Aufheller).
In der Schweiz sind Phosphate in Waschmitteln zum Schutz der Seen und Flüsse vor übermässigem Algenwachstum seit 1986 verboten. Das ist aber nicht überall in Europa der Fall: Sollten Sie Ihr Waschmittel im Ausland kaufen, überprüfen Sie, ob diese Produkte ebenfalls phosphatfrei sind.
Verwenden Sie lieber Fleckenentferner als zuviel Waschmittel
Wenn nur ein oder zwei Kleidungsstücke stark verschmutzt sind, ist es besser, die Flecken vor der Wäsche mit einem Fleckenmittel zu behandeln, als die Waschmitteldosierung zu erhöhen. Achten Sie darauf, ein biologisch abbaubares Produkt (mit Ökolabel) zu wählen, das dem Schmutz angepasst ist: Fett, Blut, Grasflecken etc.
Weichspüler ist nicht immer nötig
Weichspüler enthalten unter anderem Polymere, welche die natürlichen Fasern (Baumwolle, Wolle, Leinen etc.) aufrichten. Bei Kunstfasern sind sie hingegen unnötig, weshalb man hier oft auf sie verzichten kann. So gelangen weniger oberflächenaktive Substanzen (Tenside), Konservierungsmittel, synthetische Duftstoffe und Biozide ins Wasser – und auf die Haut.
Dosieren Sie so sparsam wie möglich
Die Wäsche wird nicht sauberer, wenn man mehr Waschmittel benutzt, im Gegenteil. Die Reste der nicht ausgespülten Reinigungsmittel und Waschpulver haften auf Kleidern und Bettwäsche. Im Kontakt mit der Haut können sie Reizungen und Allergien verursachen.
Lesen Sie die Herstellerangaben genau durch und versuchen Sie bei jedem Waschgang, ob Sie die angegebene Dosierung noch verringern können. Ist die Wäsche so sauber wie gewöhnlich, reduzieren Sie die Menge wiederum ein bisschen, und zwar so oft, bis Sie die Minimaldosierung gefunden haben. Halten Sie diese Menge auf Ihrem Dosierbecher mit einem Strich (oder einem Heisssiegel) fest.
Waschen Sie nicht zu heiss
Moderne Waschmittel erzielen gute Resultate bei niedrigen Temperaturen, ja sogar bei Kaltwäsche, denn sie enthalten neue Enzyme (aktive Proteine, die organischen Schmutz zersetzen), welche sogar in kaltem Wasser sehr wirksam sind. Da die Wassererwärmung sehr energieaufwändig ist, kann Weisswäsche genauso gut bei 60°C (oder mit einem geeigneten Produkt sogar bei 40°C) anstatt bei 90°C gewaschen werden. Für eine Wäsche von 60°C reicht neu ein Waschgang von 40°C (oder kalt) aus.
Wäscht man regelmässig kalt, kann man alle zwei Monate eine höhere Waschtemperatur wählen, um den Wasserablauf der Maschine und ihre Pumpe gut durchzuspülen.
Die richtige Programmwahl
Ist die Wäsche normal verschmutzt, spart ein Waschgang ohne Vorwäsche Wasser, Strom, Waschmittel und Zeit.
Gut zu wissen, dass wie bei bestimmten Geschirrspülern die Energiesparprogramme (Öko-Taste) länger dauern: Um den Energieverbrauch zu verringern, erhöht die Maschine die Wassertemperatur langsam in kleinen Heizintervallen. Mit der Schnelltaste (oder Expresstaste) wird die Wäsche zwar schneller gewaschen, aber dies kostet auch mehr Strom.
Schleudern im Hinblick auf's Trocknen
Kommt die Wäsche in den Wäschetrockner (der doppelt soviel Strom benötigt wie die Waschmaschine), kann ein Schleudergang bei 1200 Touren pro Minute die gesamte Strommenge, die zum Waschen und Trocknen benötigt wird, reduzieren.
Vibrationen verringern
In Heimwerkermärkten findet man Vibrationsdämpfer aus Gummi, die unter die Füsse der Maschine geschoben werden. Sie dämpfen Vibrationen (und damit auch den Lärm) beim Schleudern und verhindern ein Verrutschen der Maschine.
Vibrationen beim Schleudergang sind nicht nur störend für die Nachbarn, sondern können auf Dauer auch Kacheln oder andere Bauelemente beschädigen.
Regelmässig den Filter reinigen
Es lohnt sich wirklich, die Textilfasern, die den Filter verstopfen, zu entfernen. Eine gut gewartete Waschmaschine funktioniert besser und hält länger. Und man vermeidet so auch Überschwemmungsrisiken.
Schalter auf Null
Viele Elektrohaushaltsgeräte verbrauchen auch ausser Betrieb ein bisschen Strom, wenn sie eingesteckt sind. Ist ein solcher Wandschalter vorhanden, stellen Sie ihn auf Null, wenn die Wäsche fertig ist.