Was hier auf dem Bild gezeigt wird, existiert leider noch nicht: Es gibt noch keine Energieetikette für Kochtöpfe, Kasserollen und Schmortöpfe. Trotzdem fällt die Energieeffizienz der verschiedenen Kochgeschirre sehr unterschiedlich aus. Als Beispiel sei hier der isolierte Kochtopf genannt, mit dem sich sogar mehr als 50% Strom oder Gas einsparen lässt. Aber abgesehen davon kann man sogar mit einem ganz gewöhnlichen Kochtopf energiesparend kochen, indem man ein paar wenige, sehr einfache Massnahmen berücksichtigt (siehe weiter unten).
Kochkiste
Ein Kochtopf auf der Herdplatte gleicht in gewisser Hinsicht einem Heizkörper, denn nur ein Teil der Wärme, die ihm von unten zugeführt wird, dient dazu, die Lebensmittel zu kochen. Wussten Sie, dass viel Wärme über das Metall der Kochtopfwand entweicht? Sie wird als Infrarotstrahlen in den Raum abgestrahlt. Um diesen Wärmeverlust zu verhindern, greift man auf dasselbe Verfahren wie bei Gebäuden zurück: man muss das Kochgeschirr isolieren.
Die Kochkiste war im ersten Weltkrieg weit verbreitet, damit trotz Kohlemangel gekocht werden konnte.
(nach einem Schema von 1917)
Thermokochtopf
Seit den 90er-Jahren in Asien in Gebrauch, um Suppe und Ragouts zu kochen. Dieser transportierbare Thermotopf besteht aus einem Kochtopf, der in eine doppelwandige, wärmedämmende Verkleidung gestellt wird.
(Chinesisches Modell)
Mit Warmhalteschüssel und Isolierdeckel
Nach nur wenigen Minuten Kochzeit wird dieser Kochtopf vom Herd genommen und in die Warmhalteschale gestellt. Das Kochgut gart auf dem Tisch von alleine zu Ende bis die Gäste eintreffen.
(Hotpan von Kuhn Rikon)
Die "Kochkiste" ist eine althergebrachte Kochweise, die das Wärmedämmprinzip verwendet, um Energie einzusparen. Sie wurde ursprünglich in Gegenden entwickelt, in denen grundsätzlich wenig Brennmaterial zur Verfügung steht und war während der beiden Weltkriege in Europa weit verbreitet, da Kohlemangel herrschte. Anstatt den Kochtopf bis zum Ende der Kochzeit auf dem Herd zu belassen, wird er schon nach wenigen Minuten vom Herd genommen und in ein gut isolierendes Behältnis eingepackt (eine Kiste, ein Korb oder ein Loch im Erdboden), das mit einem Futteral aus Borkenstücken, Holzwolle, Stroh oder Wolle ausgekleidet ist. Das Kochgut gart dann langsam und ohne weitere Energiezufuhr fertig. Es muss weder überwacht werden, noch kann es anbrennen – und ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die Speisen über lange Zeit warm gehalten werden.
Wiederentdeckung des energiesparenden Garens
Seit das Bewusstsein zugenommen hat, dass Energieverschwendung zur Zerstörung unseres Lebensraums beiträgt, ist diese traditionelle Kochmethode mit herkömmlichen Kochtöpfen wieder auf dem Vormarsch. Im Internet wird auf vielen Sites erklärt, wie man sich seine eigene Kochkiste bauen kann, und es finden sich auch zahlreiche Rezepte für das Kochen in der Kochkiste.
Der Thermokochtopf, der in Asien seit den 90er-Jahren hauptsächlich aus praktischen Gründen weit verbreitet ist, funktioniert nach dem selben Prinzip. Er besteht aus einem Kochtopf, der nach einigen Minuten Kochzeit in einen tragbaren Behälter gestellt wird, dessen Wärmedämmung durch einen dicken Deckel und ein Vakuum in der Doppelwand gewährleistet wird (genau wie eine Isolier- oder Thermosflasche). Der Vorteil ist, dass der Kochvorgang weiterläuft, während der Thermotopf von der Küche zum Arbeitsort getragen wird.
Swiss cooking
Der Kochgeschirr-Hersteller Kuhn Rikon, bekannt für seine Dampfkochtöpfe, hat Ende der 70er-Jahre in der Schweiz ein weiteres Erfolgsmodell patentieren lassen, bei welchen die Isolation integraler Bestandteil des Kochtopfes ist (Durotherm). Diese Kasserolle aus Edelstahl ist mit einer vakuumisolierenden Doppelwandverkleidung und einem ebensolchen Deckel ausgestattet. Seit 2008 hat die Zürcher Firma ihr Sortiment mit der Produktreihe Hotpan erweitert, die das Prinzip der Kochkiste wieder aufnimmt. Bei diesen Edelstahl-Kochtöpfen ist jedoch nur der Deckel doppelwandig, denn nach kurzer Kochzeit werden diese Töpfe in die zugehörige, platzsparende Warmhalteschale gestellt. Das elegante Kochgeschirr kann direkt auf den Tisch gestellt den Gästen präsentiert werden.
Mit dieser Art von Kochtöpfen können Speisen mit nur halb soviel Energie zubereitet werden: Fleisch, Fisch, Gemüse, Reis etc. Auch wenn die Kochzeit gesamthaft betrachtet rund 20% länger dauert, so muss man die Kochtöpfe nicht weiter überwachen, wenn sie einmal von der Herdplatte genommen worden sind. Hinzu kommt, dass die Lebensmittel bei niedrigen Temperaturen und mit wenig Wasser gekocht werden, weshalb kaum Nährstoffe verloren gehen. Und schliesslich sind die Töpfe auch einfach zu reinigen, da die Speisen nicht anbrennen.
Ratschläge fürs Kochen
Wenn Sie neue Kochtöpfe oder Deckel kaufen, sollten Sie sich erst gut über deren Eigenschaften und Energieeffizienz informieren, es lohnt sich wirklich. Denn oft sind preiswerte Kochtöpfe auf lange Sicht teurer, da sie deutlich mehr Energie verbrauchen. Aber Sie können Ihren Strom- oder Gasverbrauch fürs Kochen auch senken, ohne dass Sie dazu Ihr Kochgeschirr erneuern müssen. Folgende Ratschläge zeigen Ihnen wie:
- Wählen Sie einen Kochtopf, dessen Grösse der Menge der Speisen entspricht. Mit einem zu weiten oder zu hohen Kochtopf geht durch die Abstrahlung viel Wärme verloren. Aus dem selben Grund sollten die Nahrungsmittel nicht in zu viel Wasser gekocht werden.
- Benutzen Sie für Ihren Elektroherd nur Kochtöpfe mit völlig ebenen Böden. Gewölbte oder krumme Böden halten keinen guten Kontakt mit der Herdplatte, wodurch viel Energie verloren geht.
- Stellen Sie keine Kochtöpfe mit nassen Böden auf Ihren Elektroherd. Der Dampf, der sich zwischen Topfboden und Herdplatte bildet, verhindert eine gute Wärmeleitung.
- Achten Sie darauf, dass der Kochtopfboden mit der Grösse der Herdplatte (oder des Kochfeldes) übereinstimmt.
- Erhitzen Sie das Kochgut nur bis knapp unter den Siedepunkt. Dann ist nämlich die maximale Temperatur erreicht, und alle zusätzliche Energie, die man dem Kochtopf zuführt, beschleunigt nicht den Kochvorgang, sondern führt lediglich dazu, dass die Flüssigkeit verdampft (mehr dazu hier).
- Verwenden Sie einen gut sitzenden Deckel, damit keine Wärme aus dem Topf entweichen kann. Dies ist eine bewährte und effiziente Methode, und bleibt man unter dem Siedepunkt, kocht auch nichts über.
- Bei einem Elektroherd lohnt es sich immer, die Herdplatten einige Minuten vor Ende der Kochzeit auszuschalten : Mit der Restwärme kann der Kochvorgang ohne Energieverbrauch eine Zeit lang fortgesetzt werden. Das funktioniert auch bei Gasherden, vorausgesetzt man benutzt Kochtöpfe aus Gusseisen (diese erwärmen sich zwar langsamer, speichern aber dafür die Wärme besser als Edelstahl).
Da gegenwärtig viel von erneuerbarer Energie die Rede ist, mit welcher die Stromerzeugung in den Atomkraftwerken ersetzt werden soll, ist es wichtig zu wissen, dass man mit weniger Energie kochen kann. Dies umso mehr, da die Kochherde dann benutzt werden, wenn die Stromnachfrage am grössten ist, nämlich gegen 12h mittags und 20h abends. Die Verringerung des Stromverbrauchs während der Spitzenbezugszeiten ist Teil der Hauptzielsetzung hinsichtlich der Reduktion des gesamthaften Elektrizitätsverbrauchs.
Fotos der Kochkiste auf Google.