Mobility‑Impact ist ein Mobilitäts-Rechner, mit dem man die Umweltverträglichkeit der verschiedenen Reise- und Transportmittel miteinander vergleichen kann. Er ist frei im Internet abrufbar und besonders für Schulen gedacht, richtet sich aber auch an alle anderen interessierten Personen. Er erhebt in keiner Weise den Anspruch, bereits existierende professionelle Rechner zu konkurrieren oder zu ersetzen, welche den Energieverbrauch und die schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt ermitteln, die durch Reisen mit dem Flugzeug, dem Zug oder dem Auto entstehen. Im Gegenteil: Mobility-Impact ist ein spielerisches, benutzerfreundliches Tool, das die Herausforderungen der Mobilität – einer der Hauptfaktoren für die Klimaerwärmung in der Schweiz – für Jung und Alt verständlicher machen kann.
Wo auch immer auf der Welt, mit Mobility-Impact kann man auf einer Landkarte virtuelle Reisen unternehmen, und zwar zu Fuss, zu Pferd, mit dem Fahrrad (auch mit dem E-Bike), mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Zug, Schiff), mit dem Motorrad, dem Auto, dem Flugzeug, dem Helikopter und sogar auch mit einem Panzer! Die zurückgelegten Kilometer und Höhenunterschiede werden fortlaufend auf einer Messgrafik angezeigt, auch die verbrauchte Energie, die Schadstoffemissionen und das freigesetzte CO2.
Eine der Stärken von Mobility-Impact ist seine Kapazität, zwei verschiedene Transportmittel für dasselbe Reiseziel miteinander zu vergleichen, und die beiden Reiserouten auf der Karte sowie die Auswirkungen auf die Umwelt simultan anzuzeigen. Auf diese Weise kann man zum Beispiel leichter erkennen, worin der Unterschied einer Reise im Hybrid-Auto mit fünf Personen und der gleichen Reise in einem Zug besteht, der nur zu einem Drittel ausgelastet ist. Die Software, welche Daten von Google Maps verwendet, lässt die Reisen im Verhältnis zu ihrer Geschwindigkeit ablaufen; sie zeigt auch die einzelnen Etappen sowie die Ruhezeit an.
Mobility-Impact ist ein pädagogisches Hilfsmittel für den Unterricht
Zum Mobility-Impact-Rechner gehören auch eine pädagogische Anleitung für Lehrpersonen, 21 von Radio Télévision Suisse (RTS) realisierte Videosequenzen* zur Mobilität sowie verschiedene weitere Informationen zur Veranschaulichung der Thematik. Diese Komponenten machen ihn zu einem eigentlichen Lehrmittel zum Thema Mobilität, einem Schulfach des obligatorischen Unterrichts. Eine Lehrperson kann ihren Schülerinnen und Schülern zum Beispiel die Aufgabe stellen, die Routen für eine Schulreise zu organisieren, bei welcher Energieverbrauch und Schadstoffemissionen pro Teilnehmer bereits vorgegeben sind.
Zum Dossier Lehrmittel Mobility-Impact (teilweise nur auf Französisch).
In der Schweiz kommt auf zwei Einwohner mehr als ein Auto
In der Schweiz beansprucht allein die Mobilität einen Drittel des Energieverbrauchs und sie ist auch für 40% der CO2-Emissionen verantwortlich – ganz zu schweigen von der Luftverschmutzung und dem Lärm, die vor allem städtische Gebiete betreffen. Mobilität ist eine sehr wichtige Thematik, die für mehrere Gesellschaftsbereiche gleichzeitig viele Herausforderungen birgt: für Politik und Wirtschaft, für die öffentliche Gesundheit sowie für Energie und Umwelt.
Die Schweiz zählt 8 Millionen Einwohner und 4,3 Millionen Autos (Stand 2013). Es gibt hierzulande aber auch 400'000 Fahrzeuge für den Warentransport, 700'000 Motorfahrräder und Scooter, 3000 Lokomotiven und 3600 Flugzeuge. Wie viele Fahrräder vorhanden sind, ist nicht genau bekannt, da die meisten kein Nummernschild haben. Laut der jüngsten Verkehrszählung (2010) besitzen aber 69% der Haushalte mindestens ein Fahrrad.
Wir sind alle immer mehr unterwegs
Die Anzahl unserer Reisen nimmt schneller zu als unsere Bevölkerung. Im Durchschnitt legt jeder Einzelne 37 km pro Tag innerhalb unseres Landes zurück. Das entspricht etwa eineinhalb Stunden täglicher Reisezeit, wovon zwei Drittel auf Motorfahrzeuge entfallen. Eine von zwei Autofahrten und fast 80% der Bus- und Tramfahrten sind kürzer als 5 km. Dies ist eine Distanz, die leicht mit dem Fahrrad zurückgelegt werden kann. Hinzu kommt, dass eine von acht Autofahrten und ungefähr eine von fünf Bus- oder Tramfahrten kürzer sind als einen Kilometer – was für die meisten Leute zu Fuss machbar ist. Dies umso mehr, als dass wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass wer regelmässig zu Fuss unterwegs ist, sein Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen um einen Viertel reduziert. Und wer mit dem Fahrrad ins Büro fährt, verringert sein Risiko jung zu sterben gar um 30%.