Rezyklierbare Abfälle

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Abfalltrennung – gar nicht so einfach

In der Schweiz werden rund fünfzehn Arten von Abfall zurückgewonnen und in verschiedenen Containern getrennt gesammelt. Damit sind aber nicht die grossen Metallabfälle oder Gartenabraum gemeint, auch nicht Sperrmüll, der in vielen Gemeinden an bestimmten Tagen vor den Häusern zum Entsorgen deponiert werden kann.

Der recycelte Anteil von Haushaltsabfällen liegt momentan ungefähr bei 53%; theoretisch könnten es sogar über 75% sein. Mehr Recyclen ist wünschenswert. Aber man muss sich bewusst sein, dass bei der Abfalltrennung nur ein Teil der Materialien wiederverwertet werden kann und dass alle Recyclingprozesse Energie und manchmal auch Chemikalien benötigen. Deshalb sollte man weniger Abfall produzieren.

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Küchenreste

Um einen ausgewogenen Kompost zu erhalten, werden Reste aus der Küche mit Gartenabfällen vermengt. Gegenwärtig werden jedoch noch viel zu wenig Küchenreste wiederverwertet, und diese fehlen in den Kompostieranlagen. Denken Sie daran, bevor Sie Rüstabfälle und andere Speisereste in den Abfalleimer werfen: kompostiert ergeben sie reichhaltige Erde für Kulturen, Garten und Balkonpflanzen.

Etwa ein Drittel des nicht recycelten Abfalls, den die Einwohner der Schweiz wegwerfen, besteht aus organischen Abfällen, hauptsächlich aus Essensresten. Davon sind aber etwa die Hälfte noch verzehrbare Produkte, die lediglich das Verfallsdatum überschritten haben. In diesem Bereich gibt es also noch Spielraum für Verbesserungen. Durch ein besseres Management des Ablaufdatums kann ein Beitrag zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung geleistet werden.

Altes Speiseöl

Die meisten Gemeinden haben eine Sammelstelle, wo man das alte Frittieröl entsorgen kann. Achtung: Mineralöl für Motoren ist toxisch und deshalb gefährlich für die Umwelt: Es wird in gesonderten Behältern gesammelt. Mischen Sie diese zwei unterschiedlichen Öle nicht zusammen, sondern entsorgen Sie sie einzeln in der Sammelstelle.

Papier und Karton

Scheuen Sie sich nicht, all Ihre Verpackungen aus sauberem Karton ins Altpapier zu geben, ausser Verpackungen von Tiefkühlgerichten (die mit Wachs überzogen sind): Kartonschachteln von Frühstücksflocken, WC-Papierrollen etc. können zusammen mit Zeitungen und Zeitschriften gesammelt werden. Agraffen sind kein Problem, sie werden via Zentrifugation oder mit einem Magnetabscheider ausgeschieden.

In der Schweiz werden mehr als 80% des Papiers und Kartons zurückgewonnen.

Glas

Dieses wertvolle Material kann immer wieder eingeschmolzen werden. Entfernen Sie Deckel und Kapseln, denn diese gehören in den Metall- oder Alubehälter. Entsorgen Sie kein Fensterglas in den Glassammelcontainern (wegen dem Kitt und der Schutzbeschichtungen), keine Spiegel (wegen der metallischen Reflektionsschicht), weder Keramik noch Porzellan (das ist kein Glas, ihr Schmelzpunkt ist viel höher), und auch keine Kristallgläser (sie enthalten Bleioxid).

In der Schweiz werden 94% des Altglases recycelt.

PET-Flaschen

Getränkeflaschen aus PET (Polyethylenterephtalat) können im Laden und in öffentlichen Sammelbehältern entsorgt werden. Drücken Sie die Flaschen flach zusammen, so brauchen sie nicht nur weniger Platz, sondern können einfacher und mit weniger Fahrten in die Recyclingfabrik transportiert werden. Noch umweltfreundlicher als Mineralwasser in Flaschen ist Hahnenwasser, denn – auch wenn man die PET-Flaschen recycelt – so wird doch viel mehr Energie für ihre Herstellung und ihren Transport benötigt.

In der Schweiz werden mindestens 81% der PET-Flaschen recycelt.

PE-Flaschen

Nicht verwechseln mit PET: die weissen Flaschen für Milch, Rahm, Joghurtdrinks etc. sind aus PE (Polyethylen). Immer mehr Läden nehmen sie zurück und bieten dafür eigene Sammelcontainer an, denn die zwei Plastiksorten sollten nicht vermischt werden.

Weissblech

Konservendosen und Dosendeckel sind oft aus Weissblech, manchmal auch "Stahlblech" genannt. Es ist nicht nötig, sie auszuwaschen, denn sie werden bei so hohen Temperaturen recycelt, dass Speise- und Papierreste dabei einfach verbrennen.

Im Vergleich zu "normalem" Stahl benötigt Stahl aus recyceltem Material 64% weniger Energie, was die CO2-Emissionen bei der Herstellung um 73% reduziert.

Aluminium

Aluminiumfolie kann genau so wie Schalen für Hunde- oder Katzenfutter, Getränkedosen, Senf- oder Mayonnaisetuben recycelt werden. Verwechselt man Aluminium und Weissblech, ist das nicht weiter schlimm: In den Recyclingstellen werden die zwei Metalle mit Magnetabscheidern sortiert. Ausserdem werden sie an vielen Orten im selben Container gesammelt.

In der Schweiz werden 94% des Aluminiums recycelt. Die Herstellung von Recycling- Aluminium verbraucht nur noch 5 Prozent der Energie, die bei seiner ursprünglichen Herstellung aufgewendet wurde.

Medikamente

Teilweise gebrauchte oder abgelaufene Medikamente müssen in die Apotheke zurückgebracht werden. Dasselbe gilt für angefangene Verpackungen (die laut einigen Studien 30% der verkauften Medikamente ausmachen!). Medikamente dürfen nie in die Toilette geworfen werden, denn ihre Wirkstoffe können für Fische schädlich sein – und auch für Menschen, da unser Trinkwasser aus Seen und Grundwasser stammt. Die Zunahme von Medikamentensubstanzen in den Gewässern ist ein wachsendes Problem.

Kleider und Stoffe

Sind alte Kleider und Haushaltswäsche in gutem Zustand, können sie von anderen Leuten wiederverwertet werden, wenn nicht, werden aus ihnen Putzlappen gemacht. In der Schweiz werden die Sammelbehälter in den Strassen von verschiedenen Organisationen verwaltet, die auch das Sortieren und Trennen übernehmen. Saubere Kleider können in geschlossenen Säcken abgegeben werden.

Büroelektronik

Seit 2003 wird die Rückgewinnung von elektrischen und elektronischen Geräten durch eine Gebühr (vRG) finanziert, die im Kaufpreis neuer Geräte enthalten ist. Aus diesem Grund kann man jedes dieser Geräte in jedem beliebigen Fachgeschäft für solche Apparate zurückgeben – und zwar ohne Kaufverpflichtung.

Elektrisches Material

Für die Rückgewinnung von elektrischem Material gelten dieselben Regeln wie für Büroelektronik: Man kann sie an den Verkaufsstellen zurückgeben. Egal wie gross sie sind, soviel ist sicher: sie enthalten Schwermetalle und/oder Batterien. Werfen Sie deshalb auch kleine Geräte nicht in den Abfalleimer.

Sparlampen und LEDs

Leuchtstoffröhren, Sparlampen und LEDs enthalten giftiges, fluoreszierendes Pulver. Sparlampen und LEDs enthalten zusätzlich Elektronikbestandteile im Schraubsockel. Läden, die diese Lampen verkaufen, nehmen sie auch kostenlos zurück.

Batterien und Akkus

Keine Batterie und auch kein Akku ist gut für die Umwelt. Sie enthalten Metalle und Elektrolyte, die nicht in den Haushaltsabfall gehören, denn diese werden in der Kehrichtverbrennungsanlage nicht verbrannt, sondern gelangen in die Luft, den Boden und das Wasser. Ausserdem stellen Lithiumbatterien ein zusätzliches Risiko dar: Sie können Brände im Abfalleimer verursachen.